Arbeitgeber erkennen zunehmend an, dass Lebenslauflücken nicht zwangsläufig Negatives bedeuten. Die Fähigkeit, mit Veränderungen und unterschiedlichen Lebenssituationen umzugehen, wird als wichtiger Soft Skill betrachtet.

Eine Analyse von Jobtensor zeigt, dass gerade in technischen Berufen der Bedarf an qualifizierten Fachkräften so hoch ist, dass Personalverantwortliche dazu bereit sind, Kandidaten mit Lebenslauflücken eine Chance zu geben. Lücken im Lebenslauf müssen nicht zwangsläufig als Hindernis betrachtet werden. Vielmehr bieten sie die Möglichkeit, eigene Erfahrungen, Entwicklungen und Fähigkeiten zu betonen. Offenheit, Ehrlichkeit und die Fähigkeit zur Selbstreflexion sind entscheidende Elemente bei der Darstellung von Lebenslauflücken. In einem Arbeitsmarkt, der flexibel auf unterschiedliche Lebenswege reagiert, können Kandidaten mit vielfältigen Erfahrungen und Hintergründen als besonders interessant für Arbeitgeber gelten.

Ein nahezu lückenloser Lebenslauf mag zwar oft als ideal gelten, doch die Realität zeigt, dass viele Menschen Phasen der Auszeit, Weiterbildung oder persönlichen Pausen in ihrem beruflichen Werdegang haben. Wie können solche Lücken im Lebenslauf am besten erklärt und für Personalentscheider überzeugend dargestellt werden?

Offenheit und Ehrlichkeit: Personalentscheider schätzen Ehrlichkeit. Die transparente Kommunikation über Lebenslücken ermöglicht es, diese als normale Etappen im beruflichen Werdegang zu akzeptieren. Dadurch entsteht Vertrauen zwischen Bewerber und Arbeitgeber.

Beispiel: Statt eine Lücke zu verschleiern, könnte ein Bewerber erklären, dass er sich bewusst eine Auszeit genommen hat, um sich beruflich neu zu orientieren und dadurch gestärkt und motiviert in den Arbeitsmarkt zurückkehrt.

Selbstreflexion und Weiterbildung: Personalentscheider schätzen Kandidaten, die in Phasen der Lücke aktiv ihre berufliche Entwicklung vorantreiben. Die Betonung der während dieser Zeit gewonnenen Kenntnisse und Fähigkeiten zeigt, dass der Bewerber die Pause als Chance zur Weiterentwicklung begriffen hat.

Beispiel: Ein Bewerber könnte hervorheben, dass er während einer beruflichen Pause ein intensives Online-Studium absolviert hat, um auf dem neuesten Stand in seinem Fachgebiet zu bleiben.

Freiwilliges Engagement: Personalentscheider legen Wert auf soziale Kompetenzen. Die Betonung von erworbenen Soft Skills und der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, unterstreicht die soziale Intelligenz des Bewerbers.

Beispiel: Ein Bewerber könnte erläutern, wie sein ehrenamtliches Engagement in einer gemeinnützigen Organisation seine Teamfähigkeit und Kommunikationsfertigkeiten gestärkt hat.

Projektarbeit und Freelancing: Personalentscheider schätzen Flexibilität und Eigenverantwortlichkeit. Die Fähigkeit, in Projektarbeit oder als Freelancer tätig zu sein, wird als positiver Aspekt betrachtet.

Beispiel: Ein Bewerber könnte aufzeigen, wie er während einer beruflichen Pause als Freelancer gearbeitet hat und dabei seine Fähigkeiten in eigenständiger Projektplanung und -durchführung weiterentwickelt hat.

Familiäre Gründe: Personalentscheider haben Verständnis für familiäre Verpflichtungen. Eine respektvolle Kommunikation über persönliche Situationen, ohne zu sehr ins Detail zu gehen, wird geschätzt.

Beispiel: Ein Bewerber könnte erklären, dass er eine berufliche Pause aufgrund familiärer Verpflichtungen eingelegt hat, diese Zeit jedoch genutzt hat, um organisatorische und Priorisierungsfähigkeiten zu stärken.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es entscheidend ist, Lebenslücken nicht als Hindernis, sondern als Chance zu betrachten. Die Betonung eigener Erfahrungen, Entwicklungen und Fähigkeiten sowie eine offene Kommunikation, die durch Ehrlichkeit und Selbstreflexion geprägt ist, sind entscheidende Elemente bei der Darstellung von Lebenslücken. In einem flexiblen Arbeitsmarkt können Kandidaten mit vielfältigen Erfahrungen und Hintergründen auch aus Sicht der Personalentscheider als besonders interessant und bereichernd wahrgenommen werden.