BaWü: Neuer Auswahltest für den Studiengang Pharmazie

Auf Bitten der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg veröffentlichen wir hier einen Hinweis auf einen neuen Auswahltest für den Studiengang Pharmazie. Die Vergabe im Auswahlverfahren der Hochschulen wird künftig wesentlich durch die Testergebnisse mitbestimmt.

Im Auftrag des Landes Baden-Württemberg haben die Universitäten Freiburg, Heidelberg und Tübingen gemeinsam mit dem Institut für Test- und Begabungsforschung (ITB) einen Auswahltest für den Studiengang Pharmazie entwickelt, der deutschlandweit allen Universitäten zur Verfügung steht.

In diesem fachspezifischen Eignungstest für den Studiengang Pharmazie, genannt PhaST, werden mit verschiedenen Aufgabengruppen relevante naturwissenschaftliche Kenntnisse (30%) und fachspezifische kognitive Fähigkeiten (70%) getestet.

Der PhaST erfasst jene Fähigkeiten und Kenntnisse, die für das erfolgreiche Absolvieren eines Pharmaziestudiums besonders wichtig sind und bildet dessen Anforderungen an Studierende gut ab. Im Oktober 2019 fand bereits eine Erprobung des ersten PhaST-Konzeptes in Tübingen statt, an der 272 Pharmaziestudierende teilnahmen.

Basierend auf den Testergebnissen wurde das PhaST-Konzept anschließend optimiert und elf verschiedene Aufgabengruppen für ein finales Testkonzept wurden festgelegt:

  1. Textverständnis
  2. Verständnis und Anwendung komplexer Regeln
  3. Verknüpfen komplexer Daten
  4. Arbeitspräzision und Konzentration
  5. Räumliches Denken
  6. Qualitative Stoffanalyse
  7. Interpretation naturwissenschaftlicher Abbildungen und Tabellen
  8. Analyse quantitativer Zusammenhänge
  9. Kenntnisse Mathematik und Physik
  10. Kenntnisse Biologie
  11. Kenntnisse Chemie

Schon für den Studienbeginn zum Wintersemester 2020/21 wird der PhaST erstmalig in das Hochschulauswahlverfahren des Faches Pharmazie in Baden-Württemberg aufgenommen. Die Vergabe im AdH (Auswahlverfahren der Hochschulen) und somit von 60% der Studienplätze wird künftig auch vom PhaST-Ergebnis (Gewichtung 30%) abhängen.

Nur 30% der Studienplätze werden weiterhin über die Abiturbestenquote und unabhängig vom PhaST-Ergebnis vergeben, die verbleibenden 10% der Plätze werden in der ZEQ (zusätzliche Eignungsquote) durch Kriterien vergeben, die jede Universität individuell festlegt.

Bei Bewerbungen an den Universitäten Tübingen, Heidelberg und Freiburg wird daher geraten, sich rechtzeitig zu einem der Testtermine anzumelden, die Anmeldung zum PhaST ist bereits seit Anfang Januar möglich.

Die Teilnahme kann an unterschiedlichen Testorten an einem frei wählbaren Termin erfolgen. Der erste Testdurchlauf hat bereits im Mai stattgefunden, es folgen zwei weitere Termine jeweils im Juni und Juli. Der PhaST wird als Online-Test unter Aufsicht durchgeführt und die Teilnehmenden erhalten ihre Ergebnisse innerhalb weniger Tage. Der Test dauert etwa vier Stunden. Der PhaST ist gebührenpflichtig; die Kosten der Testteilnahme betragen 75 €.

Die Teilnehmenden können ihr Testergebnis anschließend bei einer Bewerbung an den Universitäten Freiburg, Heidelberg und Tübingen einreichen. Das PhaST Ergebnis wird bei der Vergabe der Studienplätze im Zentralen Vergabeverfahren über die Stiftung für Hochschulzulassung miteinbezogen und im zusätzlich zur Abiturnote maßgeblich gewertet.

Somit wird mit den entsprechenden neuen Auswahlsatzungen die Vorgabe des Bundesverfassungsgerichtes umgesetzt, in bundesweit zulassungsbeschränkten Studiengängen neben der Abiturnote andere unabhängige Kriterien der Studienplatzvergabe zu berücksichtigen.

Genauere Informationen zum PhaST sowie zur Testanmeldung gibt es auf der PhaST-Website https://itb-academic-tests.org/phast/.

Der PhaST wird vom Ministerium für Wissenschaft und Kultur des Landes Baden-Württemberg unterstützt.