Prozesse auf starke Beine stellen - Das machst du als DevOps Ingenieur

Ein DevOps Engineer übernimmt administrative und softwarebasierte Aufgaben im Bereich der Softwareentwicklung. Die Programmierung und Bereitstellung geeigneter Tools und Software gehören genau so zu seinem Aufgabengebiet, wie praktische Umsetzungen im IT-Bereich. Dank dieser Flexibilität fungiert er als Bindeglied dieser sonst aufgeteilten Abteilungen. Er arbeitet eng mit allen Bereichen des Entwicklungsteams zusammen und trägt zur Optimierung von Abläufen der Softwareentwicklung bei.

Was bedeutet DevOps?

DevOps ist eine Wortkreation aus den Begriffen Development und Operations, also der Softwareentwicklung und der Systemadministration. Die Zusammenführung dieser Bereiche soll Prozesse in der Softwareentwicklung optimieren und die Produktivität erhöhen.

Ein DevOps Engineer kennt sich in beiden Fachgebieten aus und ermöglicht den direkten Informationsfluss innerhalb des Entwicklungsprozesses. Er trägt dazu bei, Hürden zwischen den Kompetenzbereichen abzubauen, indem er entsprechend der jeweiligen Anforderungen handeln und vermitteln kann. Durch die Auswahl, Programmierung und Bereitstellung geeigneter Software und Tools, sorgt er für eine effizientere Zusammenarbeit der involvierten Abteilungen. Die Verbindung von Entwicklung und administrativen Aufgaben stellt einen Verbesserungsprozess innerhalb der agilen Softwareentwicklung dar.

Was sind die Aufgaben eines DevOps Engineers?

Ein DevOp Engineer kennt sich bestens in den Bereichen Softwareentwicklung und Administration aus. Das Aufgabengebiet ist entsprechend vielseitig und kann von Unternehmen zu Unternehmen zum Teil deutlich variieren. Mit den Anforderungen der jeweiligen Disziplinen vertraut, ist er bereichsübergreifender Vermittler innerhalb der Softwareentwicklung.

Wenn er in diesem Prozess auf eine Fehlentwicklung aufmerksam wird, kann er frühzeitig eingreifen und erübrigt dadurch im Idealfall eine langwierige Fehlerermittlung oder eine Neuprogrammierung. Stellt er Mängel am Code fest oder die Entwicklungsumgebung verursacht Probleme, agiert er als Ersthelfer und beschleunigt dadurch Entwicklungsprozesse.

Die Identifizierung und das Beheben von Problemen ist eine zentrale Aufgabe eines DevOps Engineers. Er kümmert sich darum, für die Softwareentwickler ein zuverlässiges und hochverfügbares Entwicklungssystem bereitzustellen. Er ist im Stande, eine geeignete Test- und Entwicklungsumgebung zu identischen Bedingungen der Produktivumgebung zu betreiben. Administrative Aufgaben, wie das regelmäßige Einspielen von Updates und das Diagnostizieren und Auffinden von Fehlern, tragen zur Verfügbarkeit und Performance dieser Umgebungen bei. Mit geeigneten Methoden für das Monitoring behält er dabei den Überblick.

Continuous Delivery (CD) ist ein Oberbegriff für Techniken und Werkzeuge, die den Auslieferungsprozess einer Software verbessern. Techniken wie Testautomatisierung und kontinuierliche Installation erlauben in Kombination mit agilen Methoden die Entwicklung qualitativ hochwertiger Software.

In dem Zusammenhang bezeichnet Kontinuierliche Integration (CI) das fortlaufende Zusammenbringen von Komponenten einer Anwendung, um die Softwarequalität sukzessive zu erhöhen. Die Auswahl geeigneter Tools und Beobachtungssysteme zur Überwachung der Systeme ermöglicht es, bereits geringe Anomalien festzustellen und frühzeitig geeignete Maßnahmen einzuleiten.

Ein aufmerksamer DevOps Engineer beherrscht sein System und ist im Stande, durch Skripte und geeignete Tools die Softwareentwicklung zu unterstützen.

Beispiele hierfür sind:

• IaC steht für Infrastructure as Code. Ein Werkzeug hierfür ist Terraform, das die Infrastruktur z.B. von Netzwerken und virtuellen Maschinen beschreiben, erstellen und anpassen kann.
• Ansible ist ein Open-Source Tool zur Orchestrierung und allgemeinen Konfiguration und Administration von Computern.
• Kubernetes ist ein Open-Source Tool, das der Automatisierung der Bereitstellung, Skalierung und Verwaltung von Container-Anwendungen dient.
• Docker vereinfacht durch Containervisualisierung die Bereitstellung von Anwendungen. In Containern, die alle notwendigen Pakete enthalten, lassen sich leicht als Dateien transportieren und installieren. Container gewährleisten die Trennung und Verwaltung der auf einem Rechner genutzten Ressourcen.
• Puppet dient zur automatisierten Konfiguration mehrerer Computer via Netzwerk.
• Jenkins ist ein Software-System zur kontinuierlichen Integration von Software-Komponenten zu einem Anwendungsprogramm.

Er reagiert schnell auf neue Entwicklungen und optimiert die Toolchain, um die Qualität der Software und Effizienz während der Entwicklung zu verbessern. Durch den souveränen Umgang mit Open Source-Technologien und Tools verbessert er kontinuierlich Arbeitsabläufe und baut interdisziplinäre Barrieren ab. Bei der Automatisierung von Prozessen finden seine Programmierkenntnisse Anwendung. Ziel von Automatisierungen ist es, den Zeit- und Arbeitsaufwand zu reduzieren und gleichzeitig die Fehleranfälligkeit zu reduzieren. Vereinfachte und automatische Abläufe sparen Ressourcen und verringern den Wartungsaufwand. Im Vergleich zu manuellen Arbeitsschritten soll durch geschickte Automatisierung die Fehlerquote verringert und Missverständnisse vermieden werden. Automatisierungen finden etwa im Monitoring oder in der Codeanalyse Anwendung. Diese freien Kapazitäten können genutzt werden, um die Reaktions- und Umsetzungszeiten innerhalb des Entwicklungsprozesses zu verbessern. Durch das automatisierte Testen von Programmcode können Updates schneller bereitgestellt und der Build- und Release-Prozess beschleunigt werden.

Als Bindeglied zwischen administrativen und softwarebasierten Tätigkeiten ist der DevOps Engineer auch für Softwaretests verantwortlich. Seine Aufgabe ist es, diese zu planen, möglichst automatisiert durchzuführen und zu überwachen.

Somit nimmt er eine Schlüsselposition bei der Prozessoptimierung in der agilen Softwareentwicklung ein. Sein wachsames und geschultes Auge kann Fehler und Probleme schnell identifizieren. Den technischen und administrativen Aufwand, den ein Problem mit sich bringt, kann er schnell abschätzen und kommuniziert diese den betroffenen Stellen oder löst das Problem selbst. Dadurch trägt er zu einem flüssigeren Ablauf bei und beugt Konfliktpunkten vor, indem er frühzeitig reagiert und unrealistische Erwartungen vermeidet.

Wie wird man ein DevOps Engineer?

Um als DevOps Engineer in einem Unternehmen tätig zu sein gibt es mehrere Möglichkeiten, da es keine vorgeschriebenen Ausbildungswege gibt. Neben der fachlichen Eignung ist vor allem die Fähigkeit, Softwareentwicklung und administrative Fähigkeiten zu kombinieren entscheidend.

Ein abgeschlossenes Studium in Informatik oder vergleichbare Studiengänge im Bereich Informationstechnologie qualifizieren für diesen Beruf. Auch der Weg über eine Berufsausbildung ist möglich. Die Ausbildung Fachinformatiker für Systemintegration oder für Anwendungsentwicklung eignen sich gleichermaßen. Auch ausgebildete IT-Administratoren eignen sich für diese Tätigkeit.

Ein ausgeprägtes Interesse im IT-Bereich und eine entsprechende Ausbildung sind die Grundvoraussetzung, um als DevOps Engineer erfolgreich zu sein. Fundierte Kenntnisse in Programmier- und Skriptsprachen, wie Python, Perl oder Javascript und die Fähigkeit, diese Technologien geschickt einzusetzen, zeichnen einen DevOps Engineer mit Blick auf den Entwicklungsschwerpunkt aus.

Im Umgang mit mit unterschiedlichen Betriebssystemen zeigen sich die Fähigkeiten als Administrator. Microsoft, Apple und insbesondere Linux-Betriebssyteme sind in den meisten Unternehmen eine gängige Voraussetzung. Weitere Administrative Fähigkeiten im IT-Umfeld und ein Grundverständnis für IT-Sicherheitskonzepte runden das Anforderungsprofil ab.

Zu den persönlichen Voraussetzungen zählen Kommunikations- und Teamfähigkeit. Als Vermittler zwischen der Entwicklung und Administration arbeitet man direkt mit allen beteiligten Abteilungen der Softwareentwicklung zusammen. Es kommt darauf an, den jeweiligen Teams und Ansprechpartnern klar seine Gedanken und Vorgaben vermitteln zu können. Gerade wenn mehrere Kompetenzbereiche zusammenarbeiten, trägt die Fähigkeit, gemeinsame Lösungen zu entwickeln und geschickte Kompromisse einzugehen wesentlich zum Erfolg des Projekts bei.

Idealerweise konnte er auch schon Praxiserfahrung in diesen Bereichen sammeln können und ist bereit, sein Wissen zu teilen. Unabhängig von der Berufserfahrung zeichnet sich DevOps Engineer durch seine hohe Lernbereitschaft und starke analytische Fähigkeiten aus. Ein DevOps Engineer ist an einer konstanten Verbesserung von Abläufen und Systemen interessiert und hat seine Stärken in der Team- und Kommunikationsfähigkeit. Sehr gute Englischkenntnisse, eine agile Denkweise und zielorientiertes Handeln gelten in vielen Betrieben als Voraussetzung für den Beruf als DevOps Engineer.

Wie viel verdient ein DevOps Engineer?

Das durchschnittliche Einstiegsgehalt als DevOps Engineer liegt bei etwa 48.000 EUR – 50.000 EUR brutto jährlich. Je nach individueller Qualifikation und der übertragenen Verantwortung reicht diese Spanne bis 55.000 EUR. Mit mehrjähriger Berufserfahrung ist mit einem Jahresgehalt zwischen 55.000 bis 70.000 EUR zu rechnen. Das Gehalt eines Senior DevOps Engineer bewegt sich zwischen 70.000 bis 90.000 EUR pro Jahr.

Allgemein ist festzuhalten, dass der genaue Aufgabenbereich als auch die Gehälter, je nach Branche des Unternehmens, stark variieren können. In der Logistikbranche liegen die Gehälter für diesen Bereich am höchsten. Der niedrigste Durchschnittslohn wird in der Softwarebranche gezahlt. Bei der Suche nach einem geeigneten Mitarbeitern setzen Unternehmen vermehrt auch auf Young Professionals, also ausgebildete und junge Menschen, die nach Ihrem Hochschulabschluss bereits ersten Praxiserfahrungen sammeln konnten.