Der CAD Konstrukteur – Technik, Teamarbeit, Tüfteln

Der Beruf des CAD Konstrukteurs ist alles – aber bestimmt nicht langweilig! Konstrukteure gestalten Maschinen und Produkte mittels Computertechnik und sind in den unterschiedlichsten Branchen tätig. Das Berufsfeld des CAD Konstrukteurs ist geprägt von konzentrierter Denkarbeit, gründlichem und planvollem Vorgehen und interdisziplinärer Teamarbeit. Was genau ein CAD Konstrukteur mit Werkzeugen wie AutoCAD, CATIA oder SketchUp macht, erfahren Sie hier.

Was bedeutet CAD?

CAD ist eine aus dem Englischen stammende Abkürzung für "computer-aided design", was sich mit "rechnergestütztes Konstruieren" übersetzen lässt. CAD meint also die Unterstützung von konstruktiven Arbeiten durch elektronische Datenverarbeitung zur Herstellung eines Produktes, beispielsweise eines Bauwerkes, Textilien oder auch Autos. CAD umfasst dabei sämtliche computergestützte Arbeiten während eines Konstruktionsprozesses – Berechnen, Simulieren, geometrisch modellieren – von der Entwicklung erster Konzepte bis hin zur Übergabe der Daten an die Fertigungsabteilung. CAD wird in so gut wie allen Teilbereichen der Technik eingesetzt, vom Maschinenbau über die Elektrotechnik bis hin zur Zahntechnik.

Was macht ein CAD Konstrukteur?

Das wichtigste Arbeitsmittel eines CAD Konstrukteurs ist, wer hätte das gedacht, ein leistungsfähiger Rechner mitsamt hochauflösendem Bildschirm und entsprechender Konstruktions-Software.

Je nach Arbeitsumgebung kommen spezielle Programme wie AutoCAD, SolidWorks, Autodesk Inventor oder CATIA zum Einsatz. Die aktuell stark nachgefragte 3D-Modellierung, ein Teilgebiet der CAD Konstruktion, setzt auf Tools wie SketchUp und 3DsMax, um den Ideen der Konstrukteure Gestalt zu verleihen. Neben ausgeprägtem technischen Verständnis benötigt ein CAD Konstrukteur auch eine Menge Geduld – denn bis ein Bauteil oder gar eine Baugruppe komplett digital konstruiert wurde, können unter Umständen mehrere Wochen oder Monate vergehen. Auch Teamfähigkeit und Kommunikationsstärke sollte ein CAD Konstrukteur mitbringen. Denn in den allermeisten Fällen gehören der regelmäßige Austausch mit Kollegen anderer Bereiche, beispielsweise der Fertigung, mit zum Berufsbild dazu.

Wie wird man CAD Konstrukteur?

Eine eigene Ausbildung zum CAD Konstrukteur existiert nicht. Vielmehr führen gerade in diesem Berufsfeld viele Wege zum Ziel. Ein gängiger Weg ist das Maschinenbaustudium. Dieser Studiengang wird an vielen Universitäten und Fachhochschulen angeboten. Das anspruchsvolle Studium mit hohen Anteilen an Mathematik, Physik und Chemie gilt als ideale Grundlage für den beruflichen Einstieg als CAD Konstrukteur.

Doch auch ohne Studium kann man über Umwege CAD Konstrukteur werden. Mit einer Ausbildung zum technischen Produktdesigner oder technischem Systemplaner werden in 3,5 Jahren die Grundsteine in den Bereichen Produktgestaltung, Konstruktion und Maschinenkonstruktion beziehungsweise Versorgungstechnik, Elektrotechnik und Stahlbautechnik gelegt. Auch wenn keine bestimmte Vorbildung für die Ausbildungen vorgeschrieben sind, so sollten Azubis zumindest über die mittlere Reife, besser noch die Hochschulreife verfügen.

Wer bereits einen handwerklichen Beruf erlernt hat und sich als CAD Konstrukteur neu orientieren möchte, für den empfiehlt sich eine Weiterbildung zum "staatlich geprüften Techniker". Die Weiterbildung dauert zwei Jahre in Vollzeit beziehungsweise vier Jahre in Teilzeit.

Was sollte ein Cad Konstrukteur können?

Technisches Fachwissen, Kreativität und Vorstellungsvermögen: Einem CAD Konstrukteur wird im Berufsalltag einiges abverlangt. Kein Wunder, dass Konstrukteure extrem gefragte Fachkräfte sind und – entsprechende Berufserfahrung vorausgesetzt – überdurchschnittlich gut bezahlt werden.

Zu den Grundfertigkeiten, die ein CAD Konstrukteur beherrschen muss, gehören das Erstellen technischer Zeichnungen oder Entwürfe sowie deren Umsetzung in zwei- oder dreidimensionale Darstellungen mithilfe von CAD-Systemen. Auch Mathematik muss von CAD Konstrukteuren beherrscht werden, denn Berechnungen von Statiken oder Teilkomponenten sind Teil des beruflichen Alltags. Auch die Auswertung von Messdaten, eine genaue Auslegung von Bauteilen und die Bestimmung von passenden Werkstoffen für ein Projekt obliegen dem Verantwortungsbereich der CAD Konstrukteure.

Nicht zuletzt begleiten die Experten den gesamten Entwicklungs- und Konstruktionsprozess in enger Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen. Daher gehören Kommunikationsstärke und ein ausgeprägter Teamgeist unbedingt mit zu den Skills, die ein CAD Konstrukteur mitbringen muss.

Wieviel verdient ein CAD Konstrukteur?

In technischen Berufen ist die durchschnittliche Bezahlung höher als in den meisten anderen Berufen. Daher kann auch ein CAD Konstrukteur mit einem ausgezeichnetem Einkommen rechnen. Abhängig von der Branche und dem Einsatzgebiet, beispielsweise als Experte für PDMS (Planned Designed Management Systems), 3D Modelling oder als Schnittstellen Profi zwischen CAD und Fertigung (CNC-Programmierung und CAM), liegen die Einstiegsgehälter bereits bei rund 39.000 Euro pro Jahr.

Je größer die Erfahrung, desto höher das Gehalt. Nach einigen Jahren im Berufsleben können CAD Konstrukteure mit einem Durchschnittsgehalt von 46.000 Euro rechnen. Setzt man noch Spezialisierungen drauf, beispielsweise Weiterbildungen zum Experten von Tekla, Revit oder Microstation, sind Gehaltssprünge bis zu 56.000 Euro pro Jahr realistisch.

Wie zukunftssicher ist der Beruf als CAD Konstrukteur?

Angehende CAD Konstrukteure können sich auf absolute Zukunftssicherheit verlassen! Denn gerade in technischen Berufen steigt der Einsatz computerunterstützter Systeme immens an – und damit einhergehend natürlich auch der Bedarf an entsprechend ausgebildeten Experten. Auch die Auswahl an möglichen Einsatzgebieten ist für CAD Konstrukteure immens breit aufgestellt. Ob Maschinenbau, Automotive, Luftfahrt oder Medizintechnik: Überall dort, wo anspruchsvolle technische Bauteile oder ganze Produktlinien gefragt sind, finden CAD Konstrukteure ihren Einsatzbereich.

Welches CAD Programm sollte man eigentlich als CAD Konstrukteur beherrschen?

Als angehender CAD Konstrukteur stellt sich irgendwann zwangsläufig die Frage, welches CAD Programm man eigentlich idealerweise beherrschen sollte. Die Auswahl des passenden CAD Programms hängt dabei von vielen unterschiedlichen Parametern ab. Soll es eher 2D oder 3D Modellierung sein? Wie groß sind die Baugruppen, die es zu gestalten gilt? Wie leistungsfähig ist der eigene Rechner oder der am Arbeitsplatz? Wir stellen im folgenden einige der wichtigsten CAD Programme in Kurzform vor.

• AutoCAD: AutoCAD ist das weltweit wohl verbreitetste CAD Programm. Vorrangig eingesetzt wird AutoCAd in der 2D-Modellierung im allgemeinen Maschinenbau.
• CATIA: CATIA war ursprünglich eine Konstruktionssoftware für den Fahrzeug- und Flugzeugbau. Mittlerweile setzen aber auch viele Anwender aus dem Maschinen- und Anlagenbau auf das System. CATIA ist dafür bekannt, sich durch Erweiterungen und Tools perfekt auf den jeweiligen Anwendungszweck anpassen zu lassen.
• SOLIDWORKS: SOLIDWORKS wird hauptsächlich im Maschinen- und Anlagenbau eingesetzt. Der modulare Aufbau von SOLIDWORKS ermöglicht die Anpassung der Funktionalität. Anwender loben vor allem die einfache, intuitive Bedienbarkeit. Die Wahl des passenden CAD Programms ist nicht einfach und immer abhängig vom Einsatzgebiet des CAD Konstrukteurs. Allerdings gilt bei CAD Programmen: Wer eines der Lösungen beherrscht, kann sich in alle anderen Programme vergleichsweise leicht und schnell einarbeiten. Trotzdem ist auch im Bereich CAD eine recht steile Lernkurve zu erwarten. Viele Anbieter stellen kostenlose, im Umfang abgespeckte Trial-Versionen der Software zur Verfügung, so dass hier in Ruhe und nach Herzenslust ausprobiert werden darf.