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System Engineer – Die Strippenzieher in der IT

timer Lesezeit ca. 12 Min.

Ein IT-System ist ein komplexes, elektronisch datenverarbeitendes System. Ob Computer oder Großrechner, ob Server- oder Datenbanksysteme, digitale Messysteme oder Prozessrechner: IT-Systeme sind aus unsere Welt nicht mehr wegzudenken. Damit der Einsatz von Hard- und Software reibungslos und störungssicher läuft, sind Spezialisten gefordert, die nicht nur die Technik hinter den komplexen Systemen beherrschen, sondern auch über den berühmten Tellerrand hinausschauen. Der System Engineer – auf Deutsch der Systemingenieur – ist als Organisationstalent die „menschliche Schaltzentrale“ inmitten der digitalen Systeme.

Was macht ein System Engineer genau?

System Engineering ist ein interdisziplinäres Teilgebiet des Ingenieurwesens und des Ingenieursmanagements. System Engineers sind entsprechend die Fachleute, die EDV-Systeme entwerfen, entwickeln und verwalten. Systemingenieure definieren den Funktionsumfang eines Systems anhand der Bedürfnisse der Anwender und legen die wesentlichen Funktionen in den frühen Phasen des Produktentwicklungszyklus fest. System Engineers arbeiten dabei an den Schnittstellen zwischen Design, Realisierung und technischem Management. Die IT-Experten koordinieren die verschiedenen Teams, die an einem IT-System arbeiten, führen Fehleranalysen durch und sind für die Validation der Systeme verantwortlich. Kurz und knapp gesagt: Systemingenieure sind die „eierlegenden Wollmilchsäue“ der digitalen Welt.

Die Aufgaben eines System Engineers umfassen unter anderem:

  • Konzeptionierung komplexer elektronisch-digitaler Systeme
  • Ausarbeitung von Anforderungskatalogen, Lasten- und Pflichtenheften
  • Optimierung von Designs und Konzepten
  • Erstellung von Dokumentationen, Handbüchern oder Funktionsbeschreibungen
  • Risikomanagement
  • Fehleranalysen
  • Projektleitung
  • Präsentationen

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Systemingenieur: Ein hoch kommunikativer Beruf

System Engineers arbeiten nicht nur in einem Team – sondern gleich mit mehreren Teams zusammen. Der Systemingenieur ist der primäre Ansprechpartner für Projektmanager und Engineering-Teams, für das Marketing und die Unternehmensleitung. Damit das IT-System die Anforderungen, die an es gestellt werden, in vollem Umfang erfüllt, interagieren System Engineers mit den unterschiedlichsten Mitarbeitergruppen in einem Unternehmen. Dass dies nicht immer reibungslos verläuft, ist klar. Daher wird von Systemingenieuren nicht nur ein hohes Maß an technischem Wissen, sondern auch ein ausgesprochenes Kommunikationstalent erwartet. System Engineers müssen auf der einen Seite Kompromisse herbeiführen können, auf der anderen Seite aber auch überzeugend den eigenen Standpunkt vertreten können.

Keine Angst vor komplexen Projekten

Für System Engineers ist kein Projekt zu komplex. Im Gegenteil, gerade in interdisziplinären Aufgaben sind die Experten zuhause – und behalten den Überblick über hunderte, manchmal tausende einzelne Bausteinchen, die eine Anwendung erst funktionsfähig machen. Für Systemingenieure ist das Ziel immer die Optimierung des gesamten Systems entlang der kompletten Prozesskette, beginnend bei der Konzeption bis hin zum Rollout. Dabei verändern sich die Rollen und Aufgaben eines System Engineers von Projekt zu Projekt. Bei größeren Projekten ist der Einsatz mehrerer Systemingenieure parallel üblich, bei kleinen Projekten teilen sich die IT-Profis die anstehenden Aufgaben mit den Projektmanagern.

Wie wird man System Engineer? Systemingenieur ist ein Beruf, der zwingend ein Studium voraussetzt. Aktuell kann System Engineering als eigener Bachelor-Studiengang belegt werden, wobei nur wenige Unis den recht jungen Studiengang anbieten. Unter anderen kann System Engineering hier studiert werden:

  • Hochschule Kempten (B.Eng.)
  • Hochschule Rhein-Waal (B.Sc.) mit Schwerpunkt Mechatronik
  • Hochschule Augsburg (B.Eng.)
  • Uni Bremen (B.Sc.)
  • OTH Regensburg (B.Eng.), Schwerpunkt Intelligent Systems Engineering

Die Regelstudienzeit für einen Bachelor-Abschluss zum System Engineer beträgt 7 – 9 Semester. Weit verbreiteter hingegen sind Master-Studiengänge, die sich auf einen Bachelor-Abschluss draufsetzen lassen. Den Master in System Engineering kann man unter anderem hier absolvieren:

  • Hochschule Landshut
  • Hochschule Konstanz
  • Uni Bremen
  • Hochschule München
  • KIT Karlsruhe
  • Fachhochschule Südwestfalen / Soest
  • Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel
  • THU – Technische Hochschule Ulm
  • Hochschule Hamm-Lippstadt
  • Hochschule Albstadt-Sigmaringen
  • THM – Technische Hochschule Mittelhessen / Wetzlar
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Wie ist die Nachfrage als System Engineer in Deutschland?

Sehen Sie, wie sich die Anzahl der ausgeschriebenen Jobs für System Engineer in den letzten 3 Monaten verändert hat.

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Über „Umwege“ zum System Engineer

Systemingenieure müssen nicht unbedingt einen Bachelor in der Informatik oder gar einen spezialisierten Studiengang zum System Engineer vorweisen, um in dem Beruf arbeiten zu können. Vielmehr sind Bachelor-Abschlüsse in Elektrotechnik, Werkstofftechnik, Verfahrenstechnik oder Maschinenbau prädestiniert dafür, mit einem Master in Richtung System Engineering transformiert zu werden. Abhängig von der Branche und den Produkten ist eine „fachfremde“ Vorbildung sogar von Vorteil – denn so ist das interdisziplinäre Arbeiten bereits als Teil der „Wissens-DANN“ in den Absolventen verankert.

Wo können System Engineers arbeiten?

Die digitale Transformation, das Internet der Dinge und die Industrie 4.0 haben dafür gesorgt, dass es mehr vernetzte, hochkomplexe digitale Systeme gibt als jemals zuvor in der Geschichte. Insbesondere Industriebetriebe sind auf funktionierende Systeme angewiesen – entsprechend gefragt sind hier System Engineers. In Deutschland ist es vor allem der Maschinen- und Anlagenbau, der in den letzten Jahren die Stellen für Systemingenieure ausgebaut hat. Aber auch in der Mechatronik oder der Robotik, in der Medizin -und Nanotechnik oder in Unternehmen, die hochpräzise Messtechnik herstellen, ist der Bedarf an Systemingenieuren riesig. System Engineers arbeiten in leitender Funktion. Sie führen Entwicklungsteams und tragen die Verantwortung für die Optimierung, den Einsatz und die Wartung von Systemen.

Was sollten Systemingenieure unbedingt können?

Neben ausgeprägten Soft Skills wie Kommunikationsstärke und Empathie müssen System Engineers auch ihr eigentliches Handwerk beherrschen – und das ist (natürlich) stark auf Hard- und Software fokussiert. Gängige Betriebssysteme wie Windows oder Linux kennen und beherrschen Systemingenieure genauso wie Office-Programme oder Microsoft Exchange, eine Groupware- und E-Mail-Exchange Lösung. Auch in der Cloud sind System Engineers zuhause. Die Profis wissen Firewalls zu konstruieren und zu implementieren, beherrschen die wichtigsten Scripting Languages und wissen, wie sich mittels Ansible Apps und IT-Infrastrukturen automatisieren lassen. Wenn es um die Virtualisierung von Rechenzentrumsinfrastrukturen mit VMware geht, sind System Engineers die ersten Ansprechpartner für die Realisierung – genau wie für die Integration von Routern oder Servern in eine Unternehmens-IT-Architektur. Eine hohe Affinität für technische Zusammenhänge, ein tiefes Verständnis für Mathematik und natürlich ausgeprägtes logisches Denken gehören unbedingt zum Rüstzeug eines System Engineers.

Was verdient ein System Engineer?

Systemingenieure tragen ein Maximum an Verantwortung und haben leitenden Positionen inne, entsprechend gut ist bereits das Einstiegsgehalt. Dieses liegt in Deutschland bei bis zu 45.000 Euro brutto im Jahr mit Master-Abschluss. Bachelor-Absolventen werden mit 30.000 bis 40.000 Euro im Jahr etwas geringer bezahlt. Mit steigender Berufserfahrung und zunehmender Komplexität der Projekte steigt auch das Gehalt. 65.000 Euro im Jahr sind eher die Regel als die Ausnahme für erfahrene Systemingenieure. Maßgeblich bestimmend für die Höhe des Gehaltes sind vor allem die Branche und die Region. Die Automobilbranche mit den vielen Zuliefererbetrieben in Baden-Württemberg oder Bayern entlohnt System Engineers außergewöhnlich gut, während kleinere Betriebe aus der Bau- und Konstruktionsbranche oftmals nicht mehr als 30.000 Euro im Jahr zahlen.

Wie können sich System Engineers weiterentwickeln?

Systemingenieure können sich spezialisieren und so ihr Betätigungsfeld nochmals deutlich erweitern. Stark gefragt sind beispielsweise Systemprogrammierer, die für die Weiterentwicklung, Konfiguration und Instandhaltung von Komponenten und Systemen verantwortlich sind. Systemprogrammierer leiten und unterstützen DevOps Teams, entwickeln Richtlinien für den Einsatz der Systeme und dokumentieren die Programmierung. Wer weniger programmieren, dafür aber mehr implementieren möchte, für den ist die Weiterentwicklung zum Systementwickler eine interessante Option. Die IT-Experten erstellen Bedarfsanalysen, kontrollieren die Umsetzung qualitativer Standards und übernehmen im laufenden Betrieb auch Aufgaben eines Systemadministrators.

Fazit

Der Systemingenieur ist ein vergleichsweise junger Beruf – dem aber eine glänzende Zukunft beschienen ist. Je weiter die digitale Transformation voranschreitet, desto gefragter sind Experten, die die hochkomplexen Systeme entwickeln, umsetzen und verwalten können. An System Engineers werden nicht nur höchste Anforderungen im Bereich Technik gestellt, sondern für eine erfolgreiche Ausübung des Berufes sind Soft Skills wie Kommunikationsstärke, Durchsetzungswille und eine Menge Empathie unverzichtbar. Der Weg zum System Engineer führt dabei immer über ein Studium. Hier sind es entweder Bachelor-Studiengänge oder der Master, die es zu absolvieren gilt. Abhängig von der Region und Branche können sich System Engineers auf einen sicheren Arbeitsplatz und eine hervorragende Bezahlung einstellen. Es muss aber jedem angehenden Systemingenieur klar sein, dass die gute Bezahlung viel Verantwortung mit sich bringt.

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