Einfach mal ein richtiges Ding drehen - Alles was du zum Beruf des CNC Drehers wissen musst

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Das CNC Drehen ist ein automatisiertes Fertigungsverfahren, das zur Herstellung rotationssymmetrischer Bauteile zumeist aus Metall eingesetzt wird. CNC Drehen basiert auf der Fertigung mittels konventioneller Drehmaschinen, bietet aber in der praktischen Anwendung umfassende Vorteile. CNC Dreher werden die Experten genannt, die die computergesteuerten Werkzeugmaschinen einrichten, programmieren und bedienen. Wenn du mit dem Gedanken spielst, CNC Dreher zu werden – dann solltest du jetzt unbedingt weiterlesen!

Was macht ein CNC Dreher?

Ein CNC Dreher ist Experte für die Herstellung von Bauteilen mit komplexen, rotationssymmetrischen Geometrien auf computergesteuerten Drehmaschinen. CNC Dreher arbeiten in der Automobilindustrie, dem Maschinen- und Anlagenbau, in Reparaturbetrieben oder auch in der Medizintechnik. CNC Dreher fertigen sowohl Klein- und Mittelserien als auch Werkstücke mit immens hohen Stückzahlen – die sogenannten Großserien. Ein CNC Dreher ist dabei für den kompletten Prozess der Fertigung zuständig – von der Auswahl geeigneter Werkzeuge über das Einrichten der Maschinen bis hin zur Optimierung bereits vorhandener Programme. Auch Reinigungs- und Instandhaltungsarbeiten gehören zum Berufsbild des CNC Drehers immer dazu.

Wie funktioniert das CNC Drehen?

Vom Grundprinzip her gleichen sich das konventionelle und CNC-gesteuerte Drehen. In beiden Fällen wird ein rotierendes Werkstück durch ein Werkzeug – Drehmeißel genannt – in Form gebracht. Hierzu wird das Werkstück zunächst im Futter der Maschine eingespannt, dann durch einen Elektromotor in Rotation versetzt und mit unterschiedlichen Werkzeugen bearbeitet. Während bei konventionellen Maschinen die Werkzeuge von Hand gewechselt und die Position der Werkzeuge über Handräder eingestellt werden, übernimmt bei CNC Drehmaschinen die Steuereinheit diese Arbeiten. Moderne CNC Drehmaschinen halten auf dem Werkzeugträger unterschiedliche Werkzeuge wie Drehmeißel, Bohrer oder Gewindeschneider bereit, die je nach gefordertem Bearbeitungsschritt eingewechselt werden.

Besonderheiten beim CNC Drehen

Beim CNC Drehen wird abhängig von der Art der Bearbeitung in Innen- und Außendrehen unterschieden. Eine CNC Drehmaschine kann dabei beide Dreharten durchführen, also sowohl innenliegende Konturen als auch Außenbereiche des Werkstücks bearbeiten. Weiterhin wird beim Drehen je nach Vorschubrichtung zwischen Längsdrehen und Querdrehen unterschieden. Je nachdem, welche Flächen am Werkstück bearbeitet werden sollen, spricht man von:

  • Runddrehen
  • Plandrehen
  • Profildrehen
  • Wälzdrehen
  • Formdrehen

Welche Werkstücke werden durch CNC Drehen hergestellt?

Auf CNC Drehmaschinen werden vielfältigste, rotationssymmetrische Bauteile hergestellt, die in diversen Branchen eingesetzt werden. Gängig sind beispielsweise Achsen für die Fahrzeugtechnik, Wellen, Flansche und Bolzen im Bereich der Befestigungstechnik oder dem Maschinenbau sowie Scheiben, Ringe oder Muttern für allgemeine Anwendungen. Kurz gesagt: Immer dann, wenn metallische, rotationssymmetrische Körper benötigt werden, war mit größter Wahrscheinlichkeit eine CNC Drehmaschine an der Fertigung beteiligt.

Welche Vorteile hat eigentlich das CNC Drehen im Vergleich zu der Fertigung auf konventionellen Drehmaschinen?

Das CNC Drehen hat sich in den vergangenen 40 Jahren als Standard in der metall- und kunststoffverarbeitenden Industrie durchgesetzt. Das computerunterstützte Fertigen bietet einige handfeste Vorteile:

  • Wiederholgenauigkeit: Durch das CNC-Drehen können hohe Stückzahlen mit immer der gleichen Qualität hergestellt werden.
  • Produktivität: Der hohe Automatisierungsgrad moderner CNC Drehmaschinen steigert die Produktivität im Vergleich zum konventionellen Drehen deutlich.
  • Komplexität: CNC Drehmaschinen können Geometrien und Konturen herstellen, die auf manuell bedienbaren Drehmaschinen gar nicht oder nur mit größtem Aufwand gefertigt werden können.
  • Industrie 4.0: CNC Drehmaschinen können untereinander und mit anderen Fertigungssystemen vernetzt werden. So lassen sich die Wirtschaftlichkeit steigern, Prozesse sicherer steuern und auftretende Schäden frühzeitig erkennen.

Wie sieht die Ausbildung zum CNC Dreher aus?

Der Werdegang zum CNC Dreher ist keine eigenständige Ausbildung, sondern vielmehr eine Spezialisierung im Rahmen der Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker. Die Ausbildung dauert in Deutschland 3,5 Jahre, wobei Berufsschule und Ausbildungsbetrieb im Wechsel besucht werden. Nach ungefähr zwei Ausbildungsjahren erfolgt dann die Spezialisierung zum CNC Dreher oder CNC Fräser. Auch wenn Zerspanungsmechaniker beide Verfahren, Drehen und Fräsen, beherrschen, so vertieft die Spezialisierung doch das Fachwissen im gewählten Bereich deutlich. Es ist übrigens auch möglich, mit einer Ausbildung zum Industriemechaniker oder Werkzeugmechaniker den Beruf des CNC Drehers auszuüben! Allerdings ist in diesen Fällen oftmals eine Weiterbildung erforderlich, um den hohen Ansprüchen, die der Alltag eines CNC Drehers mit sich bringt, ausreichend zu entsprechen.

Welche Voraussetzungen gibt es für die Ausbildung zum CNC Dreher?

Grundvoraussetzung für eine Ausbildung zum CNC Dreher ist mathematisches Verständnis, Interesse an Technik und handwerkliches Geschick. Unabdingbar sind auch ein sehr gutes räumliches Vorstellungsvermögen, Ausdauer und Zuverlässigkeit. In Sachen Schulabschluss bevorzugen die meisten Ausbildungsbetriebe die mittlere Reife, allerdings kann man auch mit einem Hauptschulabschluss Karriere als CNC Dreher machen.

Wie lange dauert eine Umschulung zum CNC Dreher?

Wer bereits eine Ausbildung erfolgreich absolviert hat und seine Karriere in einem neuen Bereich fortsetzen will, für den eignet sich eine Umschulung zum CNC Dreher. Dieses Angebot aus dem Erwachsenen-Bildungsbereich dauert 24 Monate und wird in Vollzeit in speziell auf die Umschulung spezialisierten Berufsförderungszentren durchgeführt. Die Ausbildungsinhalte sind mit denen einer klassischen Ausbildung identisch. Die kürzere Umschulungszeit ist einem deutlich gestrafften Ausbildungsplan geschuldet.

Wie kann man sich als CNC Dreher weiterbilden?

Die Fertigungs- und CNC-Technik bietet mannigfaltige Möglichkeiten für CNC Dreher, sich nach einigen Jahren Berufserfahrung weiterzubilden. Eine gängige Weiterbildung mit sehr guten Aufstiegschancen ist der „Staatlich geprüfte Techniker“. Diese Weiterbildung lässt sich in 3 bis 4 Jahren berufsbegleitend absolvieren. Als Techniker arbeiten CNC Dreher im gleichen Bereich, werden aber auch mit organisatorischen und unternehmerischen Aufgaben betreut. Techniker übernehmen in der Regel Führungsverantwortung – was sich positiv im Gehalt widerspiegelt.

Die Alternative zum Techniker ist die Weiterbildung zum Meister. Auch hier müssen berufsbegleitend bis zu 3,5 Jahre investiert werden, bis aus einem CNC Dreher ein Industriemeister wird. Die Weiterbildung zum Meister umfasst praktische und fachtheoretische Teile, beinhaltet Betriebswirtschaft und Recht und einen berufspädagogischen Abschnitt. Dieser Teil der Weiterbildung befähigt Meister, als Ausbilder tätig zu werden. Die Weiterbildung zum Meister ist nicht nur ein Garant für ein deutlich erhöhtes Gehalt, sondern befähigt auch zu einem Studium oder ermöglicht den Schritt in die Selbstständigkeit.

Kann man nach der Ausbildung zum CNC Dreher noch studieren?

Wer nach der Ausbildung zum CNC Dreher auf die Uni will, dem eröffnen sich unzählige Möglichkeiten. Vom klassischen Maschinenbau-Studium über BWL bis hin zum Vertriebsingenieur kann ein CNC Dreher seine Fachkenntnisse in unterschiedlichste Studiengängen ausweiten und vertiefen.

Was sollte ein CNC Dreher können und was wird im Beruf verlangt?

CNC Dreher programmieren, bedienen, überwachen und optimieren CNC-gesteuerte Drehmaschinen. Mit den Maschinen produzieren CNC Dreher Einzelteile oder ganze Serien. Der Tätigkeitsbereich eines CNC Drehers hängt stark vom Unternehmen ab, in dem man tätig ist. In der einen Firma wird „nur“ das Einspannen und Ausspannen der Werkstücke in das Futter der Maschine erwartet, in anderen Unternehmen sind CNC Dreher echte Generalisten, die CNC Programme schreiben und optimieren, Werkzeuge und Werkstücke vermessen – und ihre Fertigkeiten auch an konventionellen Drehmaschinen oder Fräsmaschinen unter Beweis stellen müssen.

In welchen Branchen kann ein CNC Dreher arbeiten?

Überall dort, wo „Späne gemacht“ werden und eine Drehmaschine zur Fertigung eingesetzt wird, ist der CNC Dreher als Fachkraft unverzichtbar. Ob Automobilzulieferer, Maschinen- oder Anlagenbauer, Medizintechniker, Energiesektor oder Werften: Die Tätigkeitsfelder für CNC Dreher sind nahezu unbegrenzt. Auch sind die Jobchancen in Deutschland ausgezeichnet – denn produziert wird immer! Auch wer den Gedanken an eine Auswanderung mit sich rumträgt, ist mit einer Ausbildung zum CNC Dreher gut beraten! Der Beruf ist international begehrt. Und eine Ausbildung „Made in Germany“ ist nach wie vor ein Prädikat.

Wie hoch ist das Gehalt eines CNC Drehers?

Wie für industrielle Berufe üblich, liegt auch das Gehalt eines CNC Drehers über dem Durchschnitt. Bereits im ersten Lehrjahr können angehende Zerspanungsmechaniker mit einem Gehalt von bis zu 900 Euro rechnen. Pro Lehrjahr steigt das Gehalt dann um knapp 100 Euro. Ausgelernte CNC Dreher können mit rund 35.000 Euro im Jahr rechnen, nach ein paar Jahren Berufserfahrung sind 40.000 bis 45.000 Euro üblich. Im Schichtdienst liegt das Gehalt noch höher, da hier attraktive Schichtzulagen gezahlt werden. Noch eine Schippe drauf beim Gehalt gibt es mit Fortbildungen. Techniker oder Meister können je nach Branche und Tätigkeitsumfang zwischen 60.000 und 70.000 Euro im Jahr verlangen. Und dann ist da noch die Option eines Studiums. Hier sind Einkommen bis 100.000 Euro im Jahr oder darüber hinaus durchaus realistisch.

Fazit zum Beruf des CNC Drehers

Anspruchsvoll, fordernd, komplex und immer auf Präzision bedacht: Der Beruf des CNC Drehers ist alles, nur garantiert nicht langweilig. Wer Interesse an technischen Prozessen hat, gerne ausdauernd und genau arbeitet und sich das zukünftige Betätigungsfeld nahezu frei aussuchen kann, der sollte sich die Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker mit Fachrichtung Drehtechnik unbedingt einmal genauer ansehen. Bereits in der Ausbildung ist das Gehalt überdurchschnittlich gut und nach einigen Jahren Berufserfahrung sind Einkommen jenseits der 40.000 Euro im Jahr eher die Regel als denn die Ausnahme. Jobs in der Industrie sind im Vergleich zu Dienstleistungsberufen auch weitestgehend von der Konjunktur abgekoppelt, so dass Arbeitslosigkeit kaum ein Thema unter CNC Drehern ist.

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