Was macht eigentlich ein Web Entwickler?

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In erster Linie bauen Web Entwickler Internetseiten und Webportale. Grundvoraussetzungen hierfür sind ein Webbrowser, sowie ein Webserver. Ersterer interpretiert den von Entwicklern geschriebenen Code und wandelt ihn für seine Nutzer in ein digitales Nutzererlebnis um. Große Streaming-Dienste oder Online Shopping-Portale wie Netflix oder Amazon sind somit auf das Know-How eines Webentwicklers angewiesen, um das Angebot für Kunden stetig zu verbessern.

Grundsätzlich unterscheidet man bei Web Entwicklern zwischen den Bereichen „Frontend“ und „Backend“. Der Frontend Entwickler ist im Grunde für das optische Erscheinungsbild einer Internetseite zuständig, während der Backend Entwickler funktionale Aufgaben übernimmt und sich um die Kommunikation zwischen Browser und Webserver kümmert.

Kurz gesagt:

Welche Inhalte auf der Internetseite stehen, verantwortet der Backend Entwickler. Wie diese Informationen dargestellt werden, entscheidet der Frontend Entwickler.

Immer mehr setzt sich auch eine dritte Variante des Web Entwicklers durch, der sogenannte „Fullstack Entwickler“. Er beherrscht beide Themengebiete, ist also in der Lage eine Online-Plattform nicht nur interaktiv mit innovativen Funktionen zu bestücken, sondern auch das Layout einer Internetseite zu schreiben.

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Und wie macht ein Webdeveloper das?

Die grundsätzlichen Zauberwörter, wenn es um die Erstellung einer Internetseite geht, lauten HTML, CSS, JavaScript, PHP und MySQL. Um die letzten beiden Werkzeuge nutzen zu können, wird ein Webserver benötigt, der die Programmiersprache PHP und das Datenbank-Tool MySQL beherrscht. Aber was bedeutet dieses Kauderwelsch nun?

Beginnen wir doch zunächst am vorderen Ende, der Ausgabe im Browser: HTML (Hypertext Markup Language) dient der Formatierung von Inhalten. Überschriften, Textpassagen, Formularen, Links und viele weitere Elemente können als solche ausgezeichnet werden, damit der Browser weiß, wie er mit dem Inhalt umzugehen hat. Als Ergebnis erhält man eine Ansicht, die sehr stark an ein nicht formatiertes Word-Dokument erinnert – sie ist also nicht besonders schön.

Mit CSS kommt Farbe in’s Spiel. Mit CSS können aber auch Abstände definiert und Schriftarten vergeben werden, sowie ganze Webseiten-Elemente individuell positioniert und gestaltet werden. Ebenso ist es die Aufgabe von CSS, die Website von einer PC-Ansicht in eine mobile Ansicht zu ‚transformieren‘. Diese Technik wird als „Responsive Design“ bezeichnet und lässt sich sehr gut beobachten, wenn man das Browserfenster mit der Maus horizontal kleiner zieht.

Zu guter Letzt können wir mit JavaScript Interaktivität in die Website bringen. Eine Website lässt sich nach fertigem Laden wortwörtlich per Mausklick vollständig verändern. Als praktisches Beispiel lässt sich ein Warenkorb in einem Onlineshop – ohne die Seite neu zu laden – vollständig leeren. Das steigert die Attraktivität und die Benutzerfreundlichkeit einer Website enorm. HTML, CSS und JavaScript sind allerdings nur der kleinste gemeinsame Nenner, den ein Entwickler beherrschen sollte. So existieren auch weiterentwickelte Formen, speziell in CSS (LESS, SASS, SCSS) und JavaScript (jQuery). Ziel dieser Formen ist es, den Web-Entwicklern die Arbeit zu erleichtern, indem sie durch weniger Code mehr erreichen können.

Es gibt sogar sogenannte Frontend-Frameworks, die einem die grundlegende Einrichtung einer Webseite vollständig abnehmen und die Erstellung einer Webseite beschleunigen. Das wohl am meisten verwendete Framework, was sich wohl als vorgefertigtes Rahmenkonstrukt am besten begreifen lässt, ist Bootstrap.

Möchte man alle Informationen auf einer einzigen Seite ohne neu laden des Browsers darstellen, so ist wahrscheinlich ein JavaScript-Webframework die richtige Wahl. Vor allem für Web-Portale wie Netflix, die keinen klassischen Ansatz einer Internetseite verfolgen, sind solche Frameworks von Nutzen. Bekannteste Beispiele für diese Frameworks sind AngularJS, Vue.js und reactJS.

Am anderen Ende „der Leitung“ steht der Webserver. Mit PHP (Hypertext Preprocessor) lassen sich auf dem Webserver mitunter komplexe Berechnungen, aber auch Anfragen an eine Datenbank durchführen. Der Browser sendet vom Nutzer erhaltene Informationen an den Webserver, der diese Daten wiederum für verschiedenste Zwecke nutzt und weiter verarbeiten kann. Per integrierter SQL-Abfrage (Structured Query Language) lassen sich beispielsweise Daten aus einer Datenbank herausholen oder im umgekehrten Fall in eine Datenbank schreiben. Im Anschluss liefert PHP diese Daten wieder an den Browser aus.

Ein Beispiel verdeutlicht dieses Prinzip der Datenverarbeitung: Ein Nutzer sucht in einem Onlineshop nach Produkten einer gewissen Kategorie. Er klickt diese Kategorie an und sendet damit eine Anfrage an den Webserver. Der wiederum prüft die erhaltenen Informationen und schickt den internen „Bibliothekar“ (SQL) los, um die passenden Produkte in der Datenbank herauszusuchen. Alle Daten einmal eingesammelt, werden diese an den Webserver übergeben. Letzterer verpackt die Informationen ansehnlich mittels HTML und schickt diese an den Webbrowser zurück, wo sie dann wieder in Form einer Liste auf dem Bildschirm des Nutzers landen. Das alles geschieht innerhalb Bruchteilen von Sekunden.

Auch im Backend existieren Frameworks, die einem Entwickler viel Arbeit abnehmen und damit wertvolle Zeit einsparen. Zu den bekanntesten Frameworks zählen Laravel, Symfony und Zend. Natürlich existieren auch viele weitere, weniger bekannte Frameworks.

CMS – Kundenzufriedenheit in nur drei Buchstaben!

Natürlich muss auch ein Webentwickler mit Kunden in Kontakt treten. Doch man stelle sich vor, wie oft ein Entwickler telefonieren müsste, würde er jede kleine Änderung an einer Webseite im Auftrag des Betreibers selbst vornehmen. Die drei Zauberwörter, die genau das verhindern sollen, lauten CMS (Content Management System).

Was klingt, als müsse man vorher ein abgeschlossenes Studium in Betriebswirtschaft haben um es zu verstehen, ist im Grunde genommen ganz einfach: Der Kunde erhält eine eigene Web-Oberfläche, mit der er eigene Inhaltsseiten und Texte erstellen kann. Simple Funktionen wie Bilder-Upload, Verlinkungen und die bereits genannten Funktionen können von Kunden in Eigenregie durchgeführt werden. Die gängigsten CMS sind dabei gar nicht so unbekannt: Wordpress - in seinem Ursprung ein Blog-System – ist eines der bekanntesten CMS. Aber auch Joomla, Drupal und vor allem TYPO3 sind CMS, die Webseiten-Betreibern das Leben ungemein erleichtern – und damit auch dem Webentwickler. Auch Freunde des Onlineshops kommen auf ihre Kosten. Für diese gibt es ebenfalls vorgefertigte Konstrukte, die nur noch personalisiert werden müssen. Hierzu zählen unter anderem WooCommerce.

Das klingt alles total spannend –aber wie werde ich denn nun ein Web Developer?

Viele Wege führen nach Rom. Der wohl kürzeste ist nach Abschluss der Sekundarstufe 1 auf ein Gymnasium zu wechseln und das Abitur zu absolvieren. Wer eine kleine Abkürzung nehmen möchte, kann innerhalb von zwei Jahren ein Fachabitur im technischen Bereich an einem Berufskolleg abschließen. Danach ist eine Berufsausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung das Mittel der Wahl. Aber auch mit einer Ausbildung zum Mediengestalter für Digital und Print hat man gute Chancen einen Job als Frontend-Entwickler zu erhalten.

Wer sich etwas mehr Zeit nehmen möchte, kann natürlich auch den Weg des Studiums einschlagen und Informatik studieren. Auch in diesem Fall wird man am Ende als Webentwickler arbeiten können.

Welche Anforderungen benötige ich als Webentwickler?

Das kommt ganz auf den Bereich an. Möchte man im Backend-Bereich mit einem Webserver kommunizieren, sollte man fließend PHP und SQL sprechen. Aber auch HTML und JavaScript sollten keine Fremdsprachen sein. Darüber hinaus benötigt man eine gewisse Form abstrakten Denkens. Gerade im Bereich Backend gilt das Prinzip der Objektorientierung. Diese Form der Programmierung kapselt die kleinsten Arbeitsprozesse in eigene Funktionen aus, so dass man diese niemals zweimal schreiben muss. Sie dient also ebenfalls der Arbeitserleichterung. Darüber hinaus sollte dem Entwickler das MVC-Modell nicht fremd sein. Dieses zerlegt die Architektur in verschiedene Bereiche, die losgelöst voneinander fungieren können. Vorteil dieses Modells ist, dass Anpassungen am Design einer Internetseite vorgenommen werden können, ohne andere Bereiche der Architektur anfassen zu müssen. Design, Datenhaltung und -Verarbeitung sind strikt voneinander getrennt.

Doch egal für welchen Weg des Entwicklers man sich entscheidet, in jedem Fall wird man es mit der Versionierung von Daten zu tun bekommen. Dies ist auch wichtig, um im schlimmsten Fall nicht das Projekt vollständig neu starten zu müssen. Einfach gesagt werden in der Versionierung bestimmte neugeschriebene Funktionen oder auch beseitigte Fehler zusammengefasst und in einem Versionskontrollsystems (VCS) abgespeichert. Somit kann man im Fehlerfall eine Änderung leicht zurücknehmen und im lokalen Testsystem erneut einer Kontrolle unterziehen, ohne die öffentlich zugängliche Instanz zu beeinträchtigen. Die bekanntesten Systeme sind (Tortoise) SVN und Git. Gerade letzteres erfreut sich aufgrund seiner Einfachheit großer Beliebtheit.

Ein Fazit

Schlussendlich ist der Weg zum Web-Entwickler nicht sonderlich weit wenn man bedenkt, dass man bereits in der Berufsausbildung als solcher arbeiten kann. Wichtig ist, mit den stetig wachsenden Strukturen und neuen Tools Schritt zu halten. Es gibt ständig neue Tools und Frameworks, Browser entwickeln sich ständig weiter und auch Entwicklungsumgebungen aktualisieren sich regelmäßig mit neuen Funktionen. Die größte Herausforderung für den Webentwickler ist – nach dem Lernen der Komplexität der Entwicklung selbst – sich ständig eigenverantwortlich weiterzuentwickeln, um am Puls der Zeit programmieren und schreiben zu können.

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