Was bedeutet SPS Programmierung und was macht einen SPS Programmierer so wertvoll?
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SPS bedeutet speicherprogrammierbare Steuerung. Der Begriff wurde dem Englischen entlehnt, wo er als „programmable logic controller“ mit PLC abgekürzt wird. Bei der SPS Programmierung geht es also um die Programmierung von Computern, die für Steuerungs- und Regelungszwecke eingesetzt werden. In der Regel handelt es sich dabei um Computer zur Steuerung von Anlagen und Maschinen in der Industrie. Eine SPS besitzt Ein- und Ausgänge, ein festverdrahtetes Betriebssystem (Firmware) und Schnittstellen für die Anwenderprogramme. Der Eingang einer SPS ist mit Sensoren wie Lichtschranken, Taster oder Temperaturfühler bestückt, die Informationen über Abläufe innerhalb einer Anlage als elektrisches Signal erfassen.
Dieses Signal wird digitalisiert, also in ein binäres, aus Nullen und Einsen bestehendes Signal umgewandelt. Um die Informationen verarbeiten zu können, braucht man Programme, die diese Informationen auswerten und binäre Befehle generieren, die an die Aktoren an den Ausgängen weitergegeben werden. Das können beispielsweise Module für die Antriebssteuerung sein. An den Aktoren werden die binären Signale wieder in elektrische Impulse umgewandelt, die in der Anlage dann die gewünschte, vom Programm vorgesehene Steuerung ausführen. SPS können sowohl Einzelgeräte, PC-Einsteckkarten als auch Softwareemulationen sein. Speicherprogrammierbare Steuerungen kommen nicht nur in Industrieanlagen und Maschinen zum Einsatz, sondern auch in gebäude- und verkehrstechnischen Anlagen wie Aufzüge, Rolltreppen und Ampeln.
Was macht ein SPS Programmierer?
Zu den Hauptaufgaben eines SPS Programmierers gehören die Entwicklung und Optimierung von Steuerungsprogrammen für elektrische Anlagen und Maschinen. Die zu programmierenden Abläufe erfolgen entweder nach Wünschen des Kunden oder unternehmensinternen Vorgaben. Entwicklungsaufgaben können sowohl eine Neuentwicklung als auch eine Weiterentwicklung bestehender Lösungen umfassen. Bei der Weiterentwicklung beziehungsweise Optimierung bestehender Programme kümmert sich der SPS Programmierer um die Integration neuer Funktionen in bereits im Einsatz befindlicher Softwaremodule und schafft bei Bedarf Schnittstellen zu weiteren Maschinen. Zu den Aufgaben eines SPS Programmierers gehört aber nicht nur die Erzeugung von Programmcode, sondern auch die Inbetriebnahme und Wartung von Steuerungen.
Wenn Probleme auftauchen, liegt es in seinem Verantwortungsbereich, Fehler schnellstmöglich zu beheben. Dabei werden Fehler systematisch analysiert und Funktionen umfassend getestet. Gleich ob Neuentwicklung von Programmen oder Änderung an bestehenden Programmteilen – jede Entwicklung muss gut dokumentiert werden, damit auch Dritte sich schnell in den Programmen zurechtfinden. In aller Regel obliegt dem SPS Programmierer auch die fachliche Dokumentation der von ihm implementierten Steuerungssoftware. In kleineren Systemhäusern übernimmt der SPS Programmierer oftmals auch die Beratung und Betreuung von Kunden. Dasselbe gilt auch für Schulungen, in denen Kunden in die Anwendung der Steuerungssoftware eingewiesen werden.
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Wie wird man SPS Programmierer?
SPS Programmierer ist kein klassischer Erstausbildungsberuf. Die Ausbildung erfolgt in aller Regel im Rahmen einer Fortbildung durch einen Weiterbildungsträger. Um eine solche Maßnahme absolvieren zu können, ist eine abgeschlossene Berufsausbildung beziehungsweise ein abgeschlossenes Studium in den Bereichen IT, Maschinenbau oder Elektrotechnik grundlegende Voraussetzung. Die Dauer der Ausbildung hängt vom Umfang der Inhalte ab, die vom Weiterbildungsträger jeweils angeboten werden. In der Regel dauert die Ausbildung zum SPS Programmierer zwischen drei und sechs Monaten.
In der Ausbildung werden die angehenden SPS Programmierer gezielt auf ihre späteren Aufgaben vorbereitet. Neben grundlegendem Wissen zu speicherprogrammierbaren Steuerungen lernen die Auszubildenden alles über den Aufbau und die Funktionsweise von SPS. Darüber hinaus umfasst die Ausbildung auch die Projektierung, Programmierung und Visualisierung von Hardware und Software. Zudem lernen die angehenden SPS Programmierer auch Verfahren und Methoden zur Fehleranalyse und -behebung. Auch alle übrigen Aufgaben wie Dokumentation und Programmpflege sind Teil der Ausbildung. Die Ausbildungen werden von den Trägern nicht nur in Vollzeit, sondern auch in Teilzeit beziehungsweise als berufsbegleitende Weiterbildungsmaßnahmen angeboten.
Welche Eigenschaften sollte ein SPS Programmierer besitzen?
Wie in vielen anderen Bereichen reicht auch beim SPS Programmierer nicht nur das reine Fachwissen in der IT oder der Elektrotechnik aus, um in diesem Beruf erfolgreich zu bestehen. Hier sind weitere Eigenschaften – sogenannte Soft Skills – gefragt. Dazu zählen vor allem die Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit und Kreativität.
- Kommunikationsfähigkeit: Der SPS Programmierer muss dem Kunden gut zuhören können, um dessen Anforderungen bis ins kleinste Detail zu verstehen. Nur so kann er die Steuerungsprogramme genau nach den Vorstellungen des Kunden und zu dessen Zufriedenheit entwickeln. Umgekehrt muss der SPS Programmierer in der Lage sein, komplexe technische Sachverhalte dem Kunden so zu vermitteln, dass dieser sie versteht und keine Missverständnisse aufkommen können. Sollten Störungen beim Kunden auftreten, muss der SPS Programmierer in der Lage sein, vertrauensbildend mit dem Kunden zu kommunizieren.
- Teamfähigkeit: In aller Regel arbeiten SPS Programmierer nur noch in Ausnahmefällen im „stillen Kämmerlein“ als Solokünstler. Vielmehr sind sie in Projektteams eingebunden und müssen sich im Unternehmen laufend mit Fachkollegen und anderen Fachabteilungen verständigen. Der positive Verlauf von Entwicklungsprojekten hängt somit auch stark von der Teamfähigkeit der beteiligten SPS Programmierer ab.
- Kreativität: Kreativität ist immer dann gefragt, wenn unerwartete Störungen auftreten. Der SPS Programmierer sollte in der Lage sein, schnell und manchmal auch unkonventionell zu agieren, um Störungen an der Steuerungssoftware schnellstmöglich zu beheben.
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Was verdient ein SPS Programmierer?
Der Verdienst von SPS Programmierern hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Neben der Ausbildung und der Berufserfahrung spielt natürlich auch der Arbeitgeber einer Rolle. Aktuell verdienen Einsteiger ohne Berufserfahrung zwischen 2.500 Euro und 3.300 Euro im Monat. Wenn sie eine IHK Prüfung als SPS Techniker oder Fachinformatiker nachweisen, können sie auf monatlich 3.223 Euro bis 3.797 Euro kommen. Mit einem abgeschlossenen Informatik- oder Ingenieurstudium sind sogar Einstiegsgehälter von bis zu 3.900 Euro drin.
SPS Programmierer mit einigen Jahren Berufserfahrung verdienen im Schnitt zwischen 4.500 Euro bis 5.500 Euro. Wer dagegen über eine langjährige Berufserfahrung verfügt und in einer gut zahlenden Branche arbeitet, kann auf 6.000 Euro bis 8.000 Euro brutto im Monat kommen.
Da SPS Programmierer aktuell stark am Arbeitsmarkt nachgefragt werden, zahlen auch Zeitarbeitsfirmen recht gut. Die Spanne der Stundenlöhne reicht derzeit von 16 Euro bis 30 Euro für einen Programmierer, der als Facharbeiter eingesetzt wird. Wer als Freelancer berufserfahren ist und umfassende Qualifikationen vorweist, kann 40 Euro bis 70 Euro pro Stunde erzielen. Spitzenkräfte bringen es sogar auf eine Stundenvergütung von 80 Euro.
Die Gehälter für SPS Programmierer im öffentlichen Dienst sind tarifvertraglich geregelt. Einfachste Tätigkeiten wie Wartungsarbeiten fallen in die Tarifgruppe T6. Je berufserfahrener der SPS Programmierer und je anspruchsvoller die Aufgaben, desto höher ist die Einstufung (bis T9e). Während es bei den Gehältern von Berufseinsteigern kaum nennenswerte Unterschiede zur Privatwirtschaft gibt, können erfahrene SPS Programmierer hier allerdings deutlich mehr verdienen als im öffentlichen Dienst.
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